Eine französische "Staatsaffäre": Die kuriose Geschichte der nachgemachten 20 Francs-Goldmünze

The Spotlight

4 Minuten Lesezeit

22. Jan. 2025

Ein Mann, der Goldmünzen trägt

In den fünfziger Jahren kamen in Frankreich über 37 Millionen "gefälschte" Goldmünzen auf den Markt. Wir zeigen, was es mit der Meldung auf sich hat!

Die Geschichte des Goldes ist eng mit der Geschichte von Staaten verbunden. Schon vor mehr als 2500 Jahren waren Goldmünzen das erste staatliche Währungssystem und noch im 20. Jahrundert war der Wert von Fiatwährung an den Goldstandard geknüpft. Gold war und ist ein kostbares Edelmetall, das für langfristigen Werterhalt steht.

Doch nicht alles, was glänzt, ist auch Gold. In diesem Artikel beleuchten wir eine weniger bekannte Episode aus der jüngeren Vergangenheit des Goldes.

Kaum zu glauben, aber wahr:

Zwischen 1951 und 1960 brachte die französische Zentralbank (Banque de France) Millionen von “gestreckten” 20 Francs-Goldmünzen in den Umlauf, welche dem Original - der von 1907-1916 geprägten 20 Francs Marianne/Hahn - optisch bis ins kleinste Detail glichen.

Wir zeichnen nach, was es mit diesem kuriosen “Coup” auf sich hatte!

Die Geschichte der französischen Goldmünz-Repliken

Das Leben in Frankreich nach dem zweiten Weltkrieg war entbehrungsreich. Die Wirtschaftslage alles andere als rosig, eine hohe Inflation und schrumpfende Goldreserven.

Außerdem bedeutete das Bretton-Woods-System, dass nur noch der US-Dollar in physisches Gold zu einem festen Wechselkurs konvertiert werden konnte und verpflichtete die an diesem System teilnehmenden Länder, den Wert des Dollars im Verhältnis zur Eigenwährung durch Devisenkäufe oder -verkäufe stützen.

Um die französische Wirtschaft nun zu stärken, kam das französische Finanzministerium im Jahr 1952, nun ja, auf eine “ausgefallene” Idee:

Man könnte doch optisch exakte Repliken der zwischen 1907 und 1916 geprägten 20 Francs Marianne/Hahn-Goldmünzen produzieren, allerdings nicht mit dem gleichen Goldgehalt?

20 Francs Marianne/Hahn-Goldmünzen

Gesagt, getan: Bis 1956 kamen in Frankreich mehr als 37 Millionen Repliken in dem Umlauf, welche auf der Vorderseite sogar das Prägejahr des Originals eingestanzt hatten. Zudem wurde in den neuen Münzen etwa 0,3% weniger Gold verarbeitet, sodass Frankreich insgesamt mehr als 0,65 Tonnen kostbares Gold sparen konnte!

Ein perfekter “Coup” also? Nicht ganz, denn viele Menschen fragten sich, warum manche Münzen so viel neuer aussahen und zudem anders glänzten.

Der französische Edelmetall-Sachkundige Yannick Colleux, welcher die kuriose Episode in diesem Artikel nachzeichnet (auf französisch), kommentiert die damalige Stimmung:

Sie schrien ‘Fälschung’. […] Franzosen, welche glaubten, sie würden garantierte Goldmünzen kaufen, wurden getäuscht.”

Die französische Staatsbank wiegelt hingegen ab: “Das Gewicht der Münzen wurde nicht verringert und hält sich innerhalb des tolerierten Produktionsrahmens. Außerdem nutzen sich Münzen ab und verlieren nach einer Zeit ihr Gewicht. Der Feingehalt kann nicht absolut präzise sein.”

Von 1952 bis 1956 brachte die Banque de France mehr als 37 Millionen Münzen in den Umlauf, welche der 20 Francs Marianne/Hahn-Goldmünzen nachempfunden waren und den “originalen” Münzen sogar bis aufs Prägejahr glichen. Da diese Repliken einen geringeren Goldgehalt aufwiesen und ohne vorherige Meldung in den Umlauf gebracht wurden, geht der Sachkundige Yannick Colleux von einem Fälschungsversuch aus.


Vorsicht Fälschung: Nicht alles was glänzt, ist Gold

Zwei Männer mit Lupen, die nach Sternen suchen und Qualität bewerten, symbolisieren die Suche nach Exzellenz.

Im Laufe der Geschichte sind Tricksereien - und manchmal auch Betrug - im Zusammenhang mit Gold nichts Neues.

Ein berühmtes Beispiel ist Wuhan, das für einen der größten Goldbetrugsfälle der Geschichte bekannt ist. Das Unternehmen Kingold Jewelry nutzte angebliche Goldreserven als Sicherheiten, um an günstoge Kredite von Banken und anderen Kreditoren zu kommen. Doch als die Gläubiger versuchten, das Gold zu verkaufen, um die Schulden zu decken, entdeckten sie, dass die Barren aus Kupfer bestanden und lediglich mit Gold überzogen waren!

Ein weiteres Beispiel ist aus dem Jahre 1570. Venedig hatte Zypern gerade an die Ottomanen verloren und stand vor dem Bankrott. In der Not wandte sich der Stadtstaat an den Alchimisten Marco Bragadino und finanzierte seine zweifelhaften Versuche, einfache Metalle in Gold zu verwandeln.

Und auch in jüngeren Jahren wurde die Goldwelt von Skandalen erschüttert. 1988 täuschte das kanadische Unternehmen Bre-X seine Investoren, indem es vorgab, eine äußerst einbringende Goldlagerstätte auf Borneo entdeckt zu haben.

Die Aktienkurse schnellten von 30 Cent auf 300 kanadische Dollar in die Höhe. Doch 1997 stellte sich heraus, dass die Goldproben gefälscht waren. Der verantwortliche Geologe, Michael De Guzman, verschwand auf mysteriöse Weise, die Aktienkurse stürzten ab, und Investoren verloren Milliarden.

(In diesem Artikel zeigen wir, warum Goldminenaktien oftmals deutlich risikoreicher sind als physisches Gold)

Physisches Gold als sicherer Hafen

Goldbarren von PAMP Suisse vor einem blauen Hintergrund mit einem steigenden Diagramm, symbolisiert den Wertzuwachs und die Stabilität von Gold.

Gold ist historisch gesehen ein effektiver Schutz gegen Inflation – und das aus gutem Grund. Seine Fähigkeit, über die Zeit hinweg Wert zu bewahren, wird durch Daten belegt und von vielen Experten anerkannt.

Laut einer Studie des World Gold Council erzielte Gold während Phasen mit einer Inflation von über 3% eine durchschnittliche jährliche Rendite von 15%. Bei einer Inflation von unter 3% lag die Rendite von Gold bei etwa 6 % pro Jahr.

Zudem neigt Gold dazu, in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und finanzieller Instabilität am besten zu performen und wird von vielen Investoren als wichtiger Bestandteil eines diversifizierten Portfolios geschätzt.

Es überrascht daher nicht, dass Gold seit Jahrtausenden als Währung, Wertspeicher und Symbol für Wohlstand verwendet wird.

Um sicherzustellen, dass es sich beim Kauf von Gold auch um echtes Gold handelt, empfehlen wir Ihnen ein paar simple Schritte:

  • Kaufen Sie Gold von angesehenen Herstellern
  • Achten Sie auf unabhängige Qualitätsmerkmale, wie zum Beispiel die LBMA-Zertifizierung
  • Kaufen Sie Gold, das eine eindeutige Seriennummer oder andere fälschungssichere Merkmale aufweist

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