Seit 2014 ist auf Silbermünzen, Münzbarren und Silberbarren in Deutschland der volle Mehrwertsteuersatz von 19% fällig. In der Folge suchten Anleger Zuflucht in differenzbesteuerten Silbermünzen, die weiterhin vergleichsweise günstig erworben werden konnten.
Da auch diese Regelung (größtenteils) wegfiel, muss der Wert eines Silberportfolios heute erst einmal um 19% steigen, bevor es überhaupt Gewinne erzielt - keine guten Nachrichten für preisbewusste Anleger.
Es gibt jedoch eine völlig legale Methode, um Silber ohne Mehrwertsteuer zu kaufen und somit effektiv Kosten zu sparen. In diesem Guide zeigen wir Ihnen, wie das geht!
Die gute alte Zeit: Silber kaufen vor 2014
Während Silberbarren schon immer zum Satz von 19% der vollen deutschen Mehrwertsteuer unterlagen, konnte man bis 2014 Anlagesilbermünzen - auch Bullionmünzen genannt - zu einem ermäßigten MwSt-Satz von 7% erwerben.
Aufgrund einer Anpassung an EU-Recht entfiel diese Regelung zum Jahreswechsel 2013/2014. Laut WirtschaftsWoche führte dies zu einer durchschnittlichen Erhöhung des Preises für die beliebte 1 Unze Philharmoniker-Silbermünze von fast 19%.
Im Gegensatz zu Anlagegold wird Silber in den meisten Ländern vom Gesetzgeber als Industrieprodukt betrachtet und unterliegt damit der Besteuerung durch die Mehrwertsteuer. Was aus steuerlicher Sicht unvorteilhaft ist, ist für Silber-Bullen ein Kaufargument. So steigt die Nachfrage nach Silber in Zukunftsindustrien wie zum Beispiel Photovoltaik seit Jahren stark an.
Von 2014 bis 2022: Die Differenzbesteuerung von Silber
Auch nach 2014 war es weiterhin möglich, bestimmte Silberprodukte zumindest zu einem vergünstigten Steuersatz über die sogenannte Differenzbesteuerung zu kaufen.
Die Differenzbesteuerung von Silber konnte nach § 25a UstG geltend gemacht werden für Münzen und Münzbarren, die aus einem Land außerhalb der EU importiert wurden.
Bei der Einfuhr nach Deutschland fiel eine Einfuhrsteuer von 7% an, die der Händler im Rahmen der Differenzbesteuerung seinem Einkaufspreis hinzurechnete und die volle Mehrwertsteuer von 19% nur Basis der Differenz von Einkaufs- und Verkaufspreis berechnen musste.
Im Vergleich zu voll mehrwertsteuerpflichtigen Silberprodukten bot die Differenzbesteuerung bedeutendes Einsparpotenzial für Anleger.
Ein Beispiel: Ein Händler bot differenzbesteuertes und mehrwertsteuerpflichtiges Silber an, das er jeweils für 93,5€ in einem Nicht-EU-Land einkauft. In beiden Fällen will der Händler ein Profit von 20€ erzielen. Was ist der Preis, den die Kunden des Händlers bezahlen müssen?
- Bei der Einfuhr des differenzbesteuerten Silbers rechnet der Händler die ermäßigte Einfuhrsteuer von 7% auf den Einkaufspreis hinzu, sodass der Einkaufspreis nach Import des Silbers bei 100€ liegt (93,5€ x 1,07). Die Mehrwertsteuer von 19% wird nun auf den Profit von 20€ fällig und liegt somit bei 3,2€. Der Händler bietet das differenzbesteuerte Silber zu einem Preis von 123,3€ an.
- Bei der Einfuhr des mehrwertsteuerpflichtigen Silbers lässt sich der Händler die Einfuhrbesteuerung rückerstatten, sodass der Einkaufswert nach Import des Silbers immer noch bei 93,5€ liegt. Der Händler strebt einen Profit von 20€ an, sodass er den vorsteuerlichen Verkaufspreis auf 113,5€ festlegt (93,5€ + 20€). Nun wird die volle Mehrwertsteuer von 21,6€ auf den Verkaufspreis fällig (113,5€ x 1,19), sodass der Verkaufspreis nach Mehrwertsteuer bei 135€ liegt.
Kaufte ein Anleger in diesem Beispiel also differenzbesteuertes Silber, sparte er fast 9%.
Im September 2022 präzisierte das Bundesministerium der Finanzen (BMF) den ursprünglichen Gesetzestext, sodass es nun eindeutiger ist, welche Silberprodukte differenzbesteuert verkauft werden können. Silberanlagenprodukte, die von außerhalb der EU als Neuware bezogen werden, fallen demnach nicht mehr unter diese Regelung.
Sammlerstücke, deren Verkaufswert 250% über ihrem Silberwert liegen, können weiterhin differenzbesteuert verkauft werden. Dies gilt auch für Silbermünzen, die ein Edelmetallhändler von einer Privatperson gekauft hat.
Seit Ende 2022 sind Anlagemünzen aus dem Nicht-EU-Ausland voll mehrwertsteuerpflichtig. Sammlermünzen, deren Verkaufswert um 250% höher liegt als der zugrundeliegende Metallwert ohne Umsatzsteuer, können weiterhin differenzbesteuert verkauft werden. Dies gilt auch für Silbermünzen, die ein Händler von einer Privatperson gekauft hat.
Silber ohne Mehrwertsteuer über ein Zollfreilager kaufen
Auch wenn die vergünstigte Differenzbesteuerung von Silber für die meisten Silberprodukte nicht mehr möglich ist, gibt es eine Alternative, bei der sogar die komplette Mehrwertsteuer gespart werden kann. Dies ist völlig legal über die Lagerung in sogenannten Zollfreilagern bzw. Zollfreigebieten oder Zolllagern möglich.
Unter Zollfreilagern versteht man ein vom Zoll überwachtes Lager, in denen Waren unversteuert und unverzollt zwischengelagert werden. Silber, das in einem Zollfreilager eingelagert ist, gilt als nicht in das jeweilige Land eingeführt und lagern somit juristisch gesehen außerhalb des Wirtschaftsgebiets.
Bei GOLD AVENUE bieten wir Ihnen verschiedene Silberprodukte ohne MwSt. an:
- 1 Unze Arche Noah-Silbermünze
- 10 Unzen Feinsilberbarren
- 1 kg Feinsilberbarren
- 100 Unzen Feinsilberbarren
- 25 x 1 kg Feinsilberbarren
- 500 Unzen Feinsilberbarren
Für wen eignet sich der Kauf von Silber in einem Zollfreilager?
Vor allem für Anleger dürfte der Kauf von Silber in einem Zollfreilager eine interessante Möglichkeit sein, denn auf diesem Wege entfällt die Mehrwertsteuer komplett. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das gelagerte Silber mehrwertsteuerpflichtig ist, sobald es das Zollfreilager verlässt. Die meisten Anleger entscheiden sich daher gegen die Auslieferung des Silbers und lagern es dauerhaft im Zollfreilager ein.
Wie sicher ist ein Zollfreilager?
Zollfreilager unterliegen der amtlichen Zollverwaltung und werden dementsprechend unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen überwacht. Die Infrastruktur eines Zolllagers, zum Beispiel in der Schweiz, entspricht in der Regel den höchsten Sicherheitsstandards und kann von Privatanlegern in ihren eigenen vier Wänden kaum erreicht werden.
Was sind die Nachteile beim Kauf von Silber über ein Zollfreilager?
Zwar ist die Lagerung von Silber in einem Zollfreilager hochsicher, doch Privatanleger, die ihre Werte lieber persönlich lagern wollen, müssten bei der Auslieferung den vollen Mehrwertsteuersatz des jeweiligen Landes zahlen. Damit entfielen die steuerlichen Vorteile, die die Lagerung in einem Zolllager mit sich bringt.
Je nach Anbieter können zudem Lagerungskosten entstehen, die vorab ermittelt und berechnet werden sollten.
Silber ohne Mehrwertsteuer mit GOLD AVENUE kaufen
GOLD AVENUE bieten Ihnen eine innovative Lagerlösung an, die es Ihnen ermöglicht, mehrwertsteuerfreies Silber ohne Gebühren in einem Schweizer Zollfreilager zu kaufen.
Die Vorteile unserer Lagerlösung auf einen Blick:
- Kostenfreie Lagerung bis zu einer Einlagehöhe von 10000€ (danach fällt eine monatliche Gebühr an)
- Lagerung in einem hochsicheren Schweizer Zollfreilager
- Vollumfänglicher Versicherungsschutz
- Das gekaufte Silber ist mehrwertsteuerfrei
- Rückkauf des Silber rund um die Uhr zum aktuellen Metallwert und ohne Kommission (0%)
Fazit: Zollfreilager, mehr als eine gute Alternative zur Differenzbesteuerung
Aufgrund diverser Änderungen in der Rechtsauslegung, wurde es seit 2014 für deutsche Käufer zunehmend kompliziert, Silber zu Anlagezwecken günstig zu erwerben.
Seitdem das Bundesministerium der Finanzen (BMF) den ursprünglichen Gesetzestext zur Differenzbesteuerung präzisierte, ist nun auch diese Möglichkeit auf bestimmte Sammlermünzen und Silbermünzen aus privater Hand beschränkt.
Über ein Zollfreilager ist es jedoch möglich, Silber ohne Mehrwertsteuer auf vollkommen legal zu kaufen. Da Zollfreilager keinem Wirtschaftsraum zugehörig sind, entfällt auch die Mehrwertsteuer auf die zwischengelagerten Produkte.
Bei GOLD AVENUE bieten wir Ihnen eine innovative Lagerlösung, über die Sie Silber mehrwertsteuerfrei kaufen und rund um die Uhr ohne Kommission an uns zurückverkaufen können.
