Die folgende Grafik basiert auf einer Studie des Economic Policy Institute.
Es zeigt das Produktivitäts-Lohn-Gefälle mit dem Produktivitätswachstum in Gelb und dem Wachstum des Stundenlohns in Rot seit 1948.
Die Diskrepanz zwischen der Produktivität und dem Stundenlohn um 1972 ist ziemlich deutlich: Der Stundenlohn stieg nur um 25 %, während die Produktivität in 45 Jahren um 155 % gestiegen ist.
Das Wachstum der Produktivität und der Stundenlöhne war seit 1948 konstant geblieben. Doch 1972 stieg die Produktivität weiter, während die Stundenlöhne auf fast "mysteriöse" Weise zum Stillstand kamen.
Was geschah also kurz vor 1972, das sich auf das Wachstum der Stundenlöhne auswirkte?
Wenn Sie unsere SPOTLIGHT schon seit längerem lesen (oder wenn Sie sich für Geschichte interessieren🤓), werden Sie sich daran erinnern, dass Präsident Nixon 1971 einseitig die Konvertierbarkeit des Dollars in Gold aufhob und damit das Bretton-Woods-System beendete.
Auch wenn das Ende von Bretton Woods sicherlich nicht der einzige Grund für die Lücke zwischen Löhnen und Produktivität ist, so ist es doch ein wesentlicher Grund, da es eine Ära der Inflation und der echten Globalisierung einläutete.
Da der Dollar nicht mehr an Gold gebunden war, begann die Ära des allmächtigen Fiat-Geldsystems: Die hohe Inflation drängte das Kapital in risikoreichere Anlagen, was wiederum eine Globalisierungsbewegung beschleunigte, in deren Verlauf aufstrebende, arbeitsreiche Länder begannen, Druck auf die amerikanischen und europäischen Löhne auszuüben.
Es ist interessant zu sehen, wie das Ende der Bretton-Woods-Ära den großen Einfluss des Goldes als Quelle der Stabilität für die Weltwirtschaft offenbarte und wie die Entscheidung, es nicht mehr als Grundlage für den Welthandel zu verwenden, die Verlangsamung des Lohnwachstums beeinflusste, die auch heute noch ganz offensichtlich ist.