Ackerland kaufen: Eine gute Investition?

The Spotlight

10 Minuten Lesezeit

30. Mai 2025

Ein zu verkaufendes Haus mit einem Schild „zu verkaufen“.

Bill Gates und Jeff Bezos investieren in Ackerland. Doch ist dieser Sachwert auch für Privatanleger geeignet? Wir nehmen die Wertanlage genauer unter die Lupe.

Bill Gates: 110 000 Hektar. Jeff Bezos: 170 000 Hektar. Die beiden Multimilliardäre haben im großen Stil in Ackerland investiert.

Ackerland hat sich zu einer äußerst beliebten Anlageklasse bei den Superreichen entwickelt und nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums befinden sich heute etwa 30% der landwirtschaftlichen Nutzflächen in der Hand von Investoren, die selbst gar keine Landwirtschaft betreiben.

Und auch in Deutschland wird der Kauf von Ackerland eine zunehmend beliebte Alternative zu traditionelleren Anlageklassen.

Wir schauen uns den Trend genauer an und klären auf:

  • Wie entwickelt sich der Markt und welche Rendite lässt sich erzielen?
  • Wie kann man Ackerland als Privatperson kaufen und was muss man beachten?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, um mit Ackerland Rendite zu erzielen?
  • Gibt es andere Möglichkeiten, in Ackerland zu investieren?

… und natürlich vergleichen wir die Investition in Ackerland mit Gold 😉

Los geht´s!

Ackerland kaufen: Wie hat sich der Markt in den letzten Jahren entwickelt?

Ein Blick in die Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt, dass die Investition in Ackerland in den letzen Jahren ein äußerst gutes Geschäft war.

Zwischen 2022 und 2023 stieg der Preis für große Ackerlandflächen (mehr als fünf Hektar) um 13% an, während der größenunabhängige Durchschnittspreis immer noch um fast 6% nach oben ging.

Auch über einen längeren Zeitraum betrachtet performten landwirtschaftliche Grundstücke gut:

Quelle: Destatis
Quelle: Destatis

Seit der Jahrtausendwende stieg der Preis von ca. 9,081 Euro auf 26,777 Euro pro Hektar an - ein Plus von 195%.

Diese Zahlen sind einerseits Bestätigung für die bei Anlegern breit vertretene These, dass der Kauf von Ackerland und wirtschaftlichen Nutzflächen ein exzellenter Schutz gegen inflationäre Geldpolitik ist.

Andererseits stellt sich die Frage, wie sich Ackerland im Vergleich zu anderen „inflationssicheren“ Wertanlagen wie zum Beispiel Gold schlägt. Vergleichen wir die historischen Wertzuwächse der beiden Anlageklassen also einmal direkt:

Destatis, World Gold Council
Destatis, World Gold Council

Seit der Jahrtausendwende stieg der Preis von ca. 9,081 Euro auf 26,777 Euro pro Hektar an - ein Plus von 195%.

Diese Zahlen sind einerseits Bestätigung für die bei Anlegern breit vertretene These, dass der Kauf von Ackerland und wirtschaftlichen Nutzflächen ein exzellenter Schutz gegen inflationäre Geldpolitik ist.

Andererseits stellt sich die Frage, wie sich Ackerland im Vergleich zu anderen „inflationssicheren“ Wertanlagen wie zum Beispiel Gold schlägt. Vergleichen wir die historischen Wertzuwächse der beiden Anlageklassen also einmal direkt:

Seit den 2001 erzielten sowohl Gold als auch Ackerland gute Renditen. Während der Kauf von Ackerland insbesondere nach der Finanzkrise gute Renditechancen versprach, war Gold über den gesamten Zeitraum hinweg das deutlich bessere Investment.

Insgesamt scheinen sowohl Gold als auch landwirtschaftliche Nutzflächen ihrem Ruf als guter Schutz gegen eine expansive Geldpolitik gerecht zu werden.

Was sind die Preistreiber beim Ackerland-Kauf?

Was sind die Preistreiber beim Ackerland-Kauf?

Was für reguläre Immobilien zählt, gilt auch beim Kauf von Ackerland bzw. landwirtschaftlichen Flächen: Die Lage macht’s.

So kann nach Angaben des RedaktionsNetzwerk Deutschland ein Hektar Erde in Ostdeutschland schon für 5000€ über den Ladentisch gehen, während im Speckgürtel deutscher Großstädte wie zum Beispiel München und Frankfurt auch schon einmal 120,000€ hingeblättert werden müssen.

Und auch die Aufschlüsselung nach Bundesländern zeichnet ein äußerst heterogenes Bild:

Quelle: Destatis
Quelle: Destatis

Weitere Faktoren, die den Preis von Ackerland treiben, sind natürlich die Bodenqualität und ihre Eignung als Spekulationsobjekte.

Bodenqualität: Je besser der erwartbare landwirtschaftliche Ertrag, desto teurer auch der Hektar. Während für gute Felder das meiste Geld gezahlt werden muss, ist sogenanntes Grünland dagegen tendenziell am billigsten, weil Wiesen einen vergleichsweise niedrigen Ertrag bringen. Waldgrundstücke liegen preislich in der Mitte.

Spekulationsobjekte: Im Umfeld bedeutender Wirtschaftsmetropolen wie zum Beispiel München spekulieren Anleger zunehmend darauf, dass Boden in Bauland umgewandelt wird. Andere Anleger spekulieren wiederum auf den erhöhten Flächenbedarf der Erneuerbaren Energien, hier vor allem der Stromerzeugung durch Wind und Solar.

Der Preis von Ackerland und landwirtschaftlichen Flächen unterscheidet sich teils erheblich von Bundesland zu Bundesland. Faktoren, die den Preis einer landwirtschaftlich nutzbaren Fläche beeinflussen können, sind ihre Lage, ihre Bodenqualität und ihr Potenzial als Nutzfläche Erneuerbarer Energien.

Kann man Ackerland kaufen als Privatperson?

Kann man Ackerland kaufen als Privatperson?

Auch als Privatperson ist es möglich, Ackerland und andere landwirtschaftliche Grundstücke zu kaufen. Anleger sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass - anders als in Ländern wie zum Beispiel den USA - der Kauf von Ackerland als Privatperson in Deutschland recht kompliziert ist.

Börse Online hat zu diesem Thema einen lesenswerten Artikel veröffentlicht.

Vorkaufsrecht der Landwirtschaftsbehörden

Für größere Flächen haben die Landwirtschaftsbehörden der Bundesländer in der Regel ein Vorkaufsrecht, welches sie oft an interessierte Landwirte weiterreichen. Privatpersonen schauen hier meist von Anfang an in die Röhre.

Interessanter wird es hingegen bei kleineren Flächen, die ohne Genehmigung gekauft werden können. Die höhe dieser Freigrenze ist in Deutschland jedoch Ländersache und muss dementsprechend bei den zuständigen Behörden vorab in Erfahrung gebracht werden.

Investoren, welche Anteile von Agrarfirmen erwerben, müssen hingegen keine Kaufgenehmigung einholen.

Steuerliche Hürden beim Kauf von Ackerland als Privatperson

Sofern die landwirtschaftliche Fläche nicht über eine Agrarfirma erworben wird (und an welcher der Investor weniger als 95% der Anteile hält), fällt eine Grunderwerbssteuer an, die je nach Bundesland unterschiedlich ausfällt.

Da Land aus Sicht der Steuerbehörden keine Abnutzung hat, können auch keine steuerlich nutzbaren Verluste geltend gemacht werden. Ebenso müssen Pachterlöse versteuert werden.

Wer sein Land verpachtet, kann dies nach einer Haltefrist von 10 Jahren steuerfrei verkaufen.

Wie lässt sich mit Ackerland Rendite erzielen?

Wie lässt sich mit Ackerland Rendite erzielen?

Je nach Art der landwirtschaftlichen Nutzfläche lasse sich eine jährliche Rendite von 1-3% erzielen, zudem ist diese Wertanlage erst ab einer Höhe von fünf bis zehn Millionen Euro sinnvoll, so die Einschätzung eines Experten in dem bereits zitierten Artikel des RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Vor allem die Verpachtung an Solar- und Energieunternehmen trieb in den letzten Jahren die Renditen von Anlegern, da diese bereit waren, deutlich höhere Pachtgebühren als Landwirte zu zahlen.

Angesichts der stark steigenden Nachfrage nach Erneuerbaren Energien, ist es wahrscheinlich, dass die Verpachtung an Energieproduzenten auch in mittelbarer Zukunft ein wichtiger Faktor für Investoren sein wird.

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, um in Ackerland zu investieren?

Welche anderen Möglichkeiten gibt es, um in Ackerland zu investieren?

Wir haben es bereits erwähnt: Wer Ackerland kaufen will, muss in der Regel tief in die Tasche greifen.

Einen erschwinglicheren Einstieg in den Markt bieten daher Anteilsscheine an Agrarunternehmen oder sogenannten REITs, also Real-Estate-Investment-Trusts.

Letztere erzielen ihre Gewinne aus der Vermietung und Verpachtung eigener Immobilien und Grundstücke sowie sowie aus Gewinnen beim Verkauf von Immobilien. Ihr Vermögen besteht überwiegend aus Immobilien, Beteiligungen an anderen Immobiliengesellschaften und Hypothekarkrediten.

Dabei ist es aber wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass ein entscheidender Vorteil fassbarer Vermögensklassen verloren geht:

Ein Anleger investiert eben nicht mehr direkt in ein Stück Land, sondern spekuliert darauf, dass eine Aktie oder ein REIT von der steigenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Nutzflächen profitiert und dadurch im Wert steigt.

Einen vergleichsweise günstigen Einstieg in den Markt für Ackerland und landwirtschaftlichen Nutzflächen stellt die Investition in Agrar-Aktien und REITs dar.

Anleger sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass der Kauf von Unternehmensanteilen keine direkte Investition in ein Stück Land ist, sondern seine Renditechancen von der positiven Marktentwicklung des Unternehmens ableitet.

Fazit: Ackerland kaufen, ein gutes Investment?

Ob es eine gute Investition ist, Ackerland bzw. eine landwirtschaftlich Fläche zu kaufen, lässt sich nicht pauschal beantworten und ist von den persönlichen Umständen des Anlegers abhängig.

Hier fassen wir die Vor- und Nachteile von Ackerland zusammen:

👍Werterhalt: Landwirtschaftliche Nutzflächen und Ackerland sind ein rares Gut in Deutschland. Als physischer Sachwert ist es anzunehmen, dass diese Flächen ihren Wert mindestens erhalten werden.

👍Potenzielle Wertsteigerung: In den letzten Jahren stiegen die Ackerland-Preise deutschlandweit stark. Vor allem nach der Finanzkrise verdreifachte sich der Wert eines Hektar Landes - eine Tatsache, die Bullen als Zeichen dafür sehen, dass die Investition in Land eine gute Absicherung gegen Wirtschaftsabschwünge und Inflation ist.

👍Stabile Renditen: Experten gehen davon aus, dass sich mit landwirtschaftlichen Nutzflächen Renditen von 1-3% jährlich erzielen lassen. Der zunehmende Flächenbedarf von Solar- und Windparkbetreibern könnte ebenfalls als ein positives Signal für zukünftige Renditechancen gewertet werden.

👎Andere Sachwerte mit besseren Renditen: Im direkten Vergleich zeigt sich, dass andere Sachwerte wir zum Beispiel Gold teils deutlich besser performten. Seit 2000 stieg Gold um 413%, während landwirtschaftliche Grundstücke “nur” um 195% stiegen.

👎Hohe Einstiegshürden: Für Privatpersonen ist die Investition in Ackerland vergleichsweise teuer, in der Umsetzung kompliziert und auch aus steuerlicher Sicht relativ unvorteilhaft. Auch hier kann Gold eine interessante Alternative sein, denn der Handel mit Anlagegold ist nicht nur (größtenteils) steuerfrei, sondern auch schon mit kleinen Beträgen möglich und liquide.

👎Hohe Sachkenntnis notwendig: Beim Ackerland-Kauf ist ein hohes Maß an Sachkenntnis notwendig, denn Ackerland ist nicht gleich Ackerland. Maßgebliche Faktoren, die für den Preis einer landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Rolle spielen, sind zum Beispiel die Lage, die Art der Nutzfläche, die Bodenqualität und die Entwicklungschancen der Region.

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