Goldminenaktien oder Gold: Was ist besser?

The Spotlight

5 Minuten Lesezeit

17. Mai 2024

ein Mann vergleicht gelbe und silberne Sterne

Goldminenaktien sind eine interessante Alternative zu Gold. Doch was sind die Vor- und Nachteile der beiden Wertanlagen? GOLD AVENUE klärt auf!

Die meisten Edelmetallinvestoren haben sich schon einmal mit Goldminenaktien beschäftigt.

Denn wenn der Goldpreis steigt - so die Theorie - steigt auch der Preis von Goldminenaktien, während mögliche Dividendenausschüttungen diese Werte auch für „Buy and Hold“-Anleger interessant machen.

Doch stimmt das so auch und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen physischem Gold und Goldminenaktien eigentlich?

In diesem Guide erhalten Sie Antworten auf diese Fragen:

  • Was versteht man unter Goldminenaktien?
  • Welche Unterschiede bestehen zu physischem Gold?
  • Goldminenaktien und Gold: Wie haben sich die beiden Werte in den letzten Jahren entwickelt?
  • Warum schwankt der Preis von Goldminenaktien so stark?
  • Für wen sind Goldminenaktien geeignet?

Was sind Goldminenaktien?

Ein Mann sitzt an einem Laptop und sieht sich einen volatilen Aktienindex an

Goldminenaktien - umgangssprachlich auch als Goldaktien bekannt - sind Anteile an Unternehmen, die Gold fördern. Zu diesen Unternehmen zählen sowohl Minengesellschaften als auch Betreiber von Bergwerken.

Kauft man eine Aktie von einem Unternehmen, erwirbt man einen Anteil an diesem Unternehmen, man wird also sozusagen Miteigentümer. Aktionäre sind deshalb am Erfolg des Unternehmens, zum Beispiel durch die Ausschüttung einer Dividende, direkt beteiligt.

Wirtschaftet ein Unternehmen erfolgreich, ist es zudem wahrscheinlich, dass auch der Preis der Aktie steigt, sodass der Aktionär einen Gewinn aus dem Verkauf seiner Anteile erzielen kann.

Einige der größten Goldminenaktien nach Marktkapitalisierung sind in absteigender Reihenfolge:

  • Newmont Mining
  • Barrick Gold
  • Newcrest Mining
  • Agnico-Eagle Mines
  • AngloGold Ashanti

Wie unterscheiden sich Goldminenaktien von physischem Gold?

Ein Mann, der seinen Schatten in Form eines Fragezeichens betrachtet

Viele Investoren sind der Meinung, dass sich Goldminenaktien, Goldbarren oder Goldmünzen als Wertanlage ähneln. Steige der Goldpreis, steige der Wert von Goldaktien und physischem Gold gleichermaßen (zu dieser Annahme gleich mehr).

Tatsächlich unterscheiden sich Goldminenaktien und physisches Gold ganz erheblich:

Goldminenaktien können Dividenden ausschütten

Unternehmen, die ihre Aktionäre am Unternehmenserfolg beteiligen wollen, können Dividenden ausschütten. Das Recht auf Dividenden ist neben dem Stimmrecht eines der wesentlichen Rechte von Aktionären und es ist der Unternehmensvorstand, der darüber entscheidet, ob eine Dividende ausgezahlt wird.

Im Vergleich zu physischem Gold, das als Wertanlage nur dann Gewinne abwirft, wenn der Verkaufspreis höher als der Kaufpreis ist, sind mögliche Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden ein Vorteil von Goldminenaktien.

Goldminenaktien haben ein Ausfallrisiko

Wirtschaftet ein Unternehmen schlecht, besteht bei allen Aktien die Gefahr, dass der Preis stark fällt oder sogar gegen Null im Falle einer Insolvenz geht. Ein gutes Beispiel für das Ausfallrisiko von Aktien ist Wirecard.

Nachdem die kriminellen Machenschaften dieses ehemals gehypten Unternehmens ans Licht kamen, fiel der Kurs innerhalb kürzester Zeit von 100 auf 0 US-Dollar.

Physisches Gold ist hingegen ein natürlich begrenzter Rohstoff, für dessen Förderung arbeits- und kostenintensive Ressourcen aufgewendet werden müssen. Aufgrund seiner Knappheit und den Förderungskosten ist es daher unwahrscheinlich, dass Gold jemals wertlos wird.

Im Vergleich zu Goldminenaktien ist Gold also tendenziell wertbeständiger.

Der Verkauf von Goldaktien unterliegt der Kapitalertragssteuer

Anders als physisches Gold, dessen Verkauf meist steuerfrei ist (in unserem Guide zum Thema erfahren Sie mehr), wird beim Verkauf von Goldaktien die Kapitalertragssteuer von 25% fällig.

In Deutschland ist die Kapitalertragssteuer eine Quellensteuer, das heißt, die Depotbank überweist die zu entrichtende Steuer direkt an das Finanzamt.

Verluste können gegengerechnet werden und es gibt einen jährlichen Freibetrag. Da Goldminenaktien in der Regel im Ausland sitzen, kann es jedoch aus steuerlicher Sicht komplizierter werden.

Als Wertanlage unterscheiden sich Goldminenaktien deutlich von physischem Gold.

Goldaktien unterliegen einem Ausfallrisiko und beim Verkauf fällt die Kapitalertragssteuer von 25% an. Ein Vorteil ist, dass beim Kauf einer Goldaktie die Aussicht auf eine Dividende besteht.

Goldminenaktien und Gold im Vergleich seit 2010

eine Frau vergleicht einen Apfel und eine Orange

Wir haben es bereits angedeutet: Die Annahme, dass Goldminenaktien von steigenden Goldpreisen profitieren, stimmt nur bedingt.

Seit 2010 fiel der Wert der beiden größten Goldminenaktien - Newmont und Barrick Gold - um 25% bzw. 61%, während der Goldpreis im gleichen Zeitraum um etwa 68% stieg:

Quelle: Google Finance und GOLD AVENUE
Quelle: Google Finance und GOLD AVENUE

Außerdem schwankte der Preis der beiden Goldminenaktien deutlich stärker als der Preis physischen Golds.

Ein Beispiel: Zwischen Januar und März 2016 stieg Newmont um 44%, während Gold um 16% stieg. Umgekehrt fiel Newmont zwischen November 2012 und Januar 2013 um 15%, während Gold um 2,5% fiel.

Doch warum sind Goldaktien eigentlich so volatil?

Der Mythos, dass steigenden Goldpreise auch zu einem Wertanstieg von Goldminenaktien führt, ist zumindest seit 2010 nicht haltbar. So fielen die Kurse der beiden größten Goldminenaktien um 25% und 61%, während Gold um etwa 68% stieg.

Zudem sind Goldaktien starken Preisschwankungen unterworfen, die nicht immer die Preisentwicklung von physischem Gold widerspiegeln.

Der Goldpreishebel und die Gesamtförderkosten

Ein möglicher Grund für die Volatilität von Goldminenaktien ist nach Meinung einiger Experten der Goldpreishebel im Zusammenspiel mit den Gesamtförderkosten (AISC, „All In Sustaining Costs“).

Unter Hebel versteht man die Tendenz von Goldaktien, überproportional auf Bewegungen des Goldpreises zu reagieren. Einerseits steigen die Aktien beim Anziehen des Goldpreises deutlich stärker, andererseits fallen sie auch deutlicher, wenn der Goldpreis sinkt.

Unter den Gesamtförderkosten, auch AISC genannt, versteht man eine Kennzahl, welche die Gesamtkosten eines Unternehmens beschreibt, um eine Feinunze Gold zu schürfen.

Im Zusammenspiel der Hebelwirkung und des AISC liegt nun der Grund für die Volatilität von Goldminenaktien.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen hat ein AISC von 1500 Dollar und der Goldpreis steigt von 1800 auf 2000 Dollar.

Bei einem Goldpreis von 1800 Dollar erzielte das Unternehmen also einen Gewinn von 300 Dollar pro Unze (1800 minus 1500), während der Gewinn bei einem Goldpreis von 2000 Dollar bei nun 500 Dollar liegt (2000 minus 1500) - ein Gewinnanstieg pro Unze von 67% also, während der Goldpreis nur um 11% stieg.

Umgekehrt wirken sich fallende Goldpreise verhältnismäßig negativer auf die Gewinne von Goldminen und Minenbetreibern aus.

Fiele der Goldpreis zum Beispiel von 1800 auf 1600 Dollar und der AISC läge weiterhin bei 1500 Dollar, reduzierte sich der Gewinn per Unze von 300 auf 100 Dollar - ein Rückgang von 67%, während Gold nur um 11% fiel.

Ein Grund für die vergleichsweisen großen Preisschwankungen von Goldminenaktien kann die Hebelwirkung des Goldpreises im Zusammenspiel mit den Gesamtförderkosten (AISC) des Unternehmens sein.

Bei gleichbleibenden Gesamtförderkosten steigen die Gewinne überproportional bei steigenden Goldpreisen und sinken überproportional bei sinkenden Goldpreisen.

Fazit: Gold und Goldminenaktien, zwei sehr unterschiedliche Wertanlagen

ein Mann, der einen neuen Pfeil zeichnet

Ob man in Goldminenaktien investieren sollte, ist von den persönlichen Umständen und der individuellen Risikolust des Investors abhängig.

Generell lässt sich jedoch sagen, dass sich Aktionäre darüber im Klaren sein sollten, dass Goldminenaktien und physisches Gold zwei sehr unterschiedliche Wertanlagen mit klaren Vor- und Nachteilen sind:

  • Wertbeständigkeit und Ausfallrisiko: Als natürlich begrenzter Rohstoff ist es relativ unwahrscheinlich, dass Gold seinen Wert verliert. Umgekehrt gab es in der Geschichte immer wieder Beispiele für Aktien, dessen Wert auf Null fiel.
  • Besteuerung: Während der Verkauf von Anlagegold meist steuerfrei ist, fällt bei der Veräußerung von Aktien die Kapitalertragssteuer von 25% an.
  • Dividenden: Goldminenaktien können - aber nicht: müssen - Dividenden an ihre Anteilseigner ausschütten. Gold ist hingegen eine unverzinsliche Wertanlage.
  • Historische Rendite: Während Gold seit 2010 um ca. 68% stieg, fielen die Aktienkurse der beiden größten Goldaktien um 25% und 61%.
  • Volatilität (Preisschwankungen): Goldaktien unterliegen beträchtlichen Preisschwankungen, während Gold im direkten Vergleich relativ wertstabil ist.

Bei GOLD AVENUE führen wir eine große Auswahl hochwertiger Goldprodukte.

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